Rezensionen Paare

Paare von Maggie Millner

Autorin: Maggie Millner, Genre: Experimentelle Literatur, Verlag: Klett-Cotta, ISBN: 978-3-608-96612-1, 1. deutschsprachige Orginalausgabe 2024, 120 Seiten, Preis Hardcover €20,00

Aus dem amerikanischen Englisch von Eva Bonné

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‚Atemberaubend, verblüffend, fesselnd. Ein Buch, das den Verstand verführt.‘  The New York Times Book Review 
 
Wer die Fesseln einer herkömmlichen Paarbeziehung einmal über Bord geworfen hat, will nie wieder dorthin zurück. Aber was, wenn doch? ‚Paare‘ ist eine schillernde Liebesgeschichte zwischen Obsession und Freiheit und ein elektrisierendes Lesevergnügen. 
 
‚Dieses Buch zu lesen, ist wie die Berührung eines Liebhabers.‘ The Los Angeles Review of Books 
 
‚Ein spektakuläres Debüt.‘ Publisher’s Weely 

Eine Frau lebt ein gewöhnliches Leben in Brooklyn. Sie hat einen Freund. Eine Katze. Schreibt Gedichte. Und träumt: Von Verführung, Lust und Unterwerfung. Ihre Paarbeziehung hält diesen Sehnsüchten nicht stand. Als sie eines Nachts in einer Bar eine Frau kennenlernt, streift sie ihr altes Leben ab und taucht ein in eine aufregende, obsessive neue Liebe. Doch wer ist dieses neue Ich, das sich mitreißen lässt und keinen Halt mehr findet? Und woher weiß man, ob dieses neue Leben wirklich besser zu einem passt als das zurückgelassene? Maggie Millners fesselndes, verführerisches Debüt beschreibt die Zwänge, Strukturen und Fallstricke von Beziehungen, und erkundet zwischen Lyrik und Prosa die Möglichkeiten reeller und literarischer Transformation. (Klappentext)

Die namenlose Protagonistin träumt, von mehreren Frauen verführt zu werden. Dann begegnet ihr in der Realität ihres Alltags eine Frau, die sie überaus reizvoll findet. Sie bittet ihren Freund ihr Sex mit Frauen zu „erlauben“. Schneller, als er antworten kann, lässt sie sich auf die reizvolle Frau ein und verbringt das Wochenende bei ihr. 

Ihr Partner ist dem Verhältnis emotional nicht gewachsen und trennt sich von ihr. 

In den nächsten Wochen hat sie obsessiven Sex und findet, wonach sie sich gesehnt hat. Endlich darf sie sich unterwerfen, sich hingeben und mit der Geliebten zu einer Einheit verschmelzen. Doch die sexuellen Begierden haben einen Preis, sie muss ihre Geliebte mit anderen Frauen teilen.

Für die Protagonistin wird diese Liebe, einer der primären Antriebe zur Selbsterkenntnis.

Fazit: Ich bin erstaunt darüber wieviel ich aus den wenigen Seiten herausholen konnte. Die teils verwirrenden Sprachgebilde dechiffriert habe. Mir war das Geschriebene zu experimentel. Tatsächlich begegneten mir im letzten Jahr eine ganze Reihe an Geschichten, die die Themen Bisexualität, Homosexualität, Queerness bis in die Tiefen beleuchteten und ich mag diese Geschichten ebenso, wie Geschichten über heterosexuelle Protagonist*innen. Für mich hat die Autorin auf wenigen Seiten etwas zu viel versucht. Es reicht meines Erachtens völlig aus eine, wie auch immer sexuell geartete Geschichte, mit Selbsterkenntnis zu verpaaren (sex sells). Ich hätte jedoch keine Sprachakrobatik gebraucht und fand sie eher hinderlich. Alte Besen kehren auch ganz gut. Das Cover ist wundervoll gestaltet. Die Zitate auf dem Buchrücken versprechen große Begeisterung, die ich nicht teile. 

Die Autorin: Maggie Millner wuchs im Bundesstaat New York auf. Sie unterrichtet kreatives Schreiben an der Yale Universität und ist Redakteurin der The Yale Review. Ihr Debüt »Paare« wurde von der amerikanischen Kritik und den Leser*innen enthusiastisch aufgenommen. 
Eva Bonné hat Amerikanistik und Lusitanistik studiert und übersetzt Literatur aus dem Englischen, u.a. von Rachel Cusk, Anne Enright, Michael Cunningham und Abdulrazak Gurnah. Sie wurde mit dem Brockes-Stipendium und dem Heinrich Maria Ledig-Rowohlt-Preis ausgezeichnet.

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